Herzlich Willkommen bei ÖARP
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Österreichische Akademie für
onkologische Rehabilitation und Psychoonkologie (ÖARP)
gegründet im September 2009
Email: oearp@gmx.at
Telefon: +43 (0) 680 2213 614
Österreichische Gesellschaft für
Onkologische Rehabilitation (ÖGORehab)
Österreichische Gesellschaft für
medizinische Psychoonkologie und Psychotherapie (ÖGMPP)
Die Idee:
Die Diagnose Krebs bedeutet eine akute existentielle Krise, wie ein Betroffener schildert,
es ist, als würde man aus dem Alltag stürzen.
Krebs ist eine Erkrankung, die das Leben verändert und den Blick aller Betroffener auf die Zukunft drastisch und negativ verändert. Unser Krankheitsbild entspringt einem systemischen Ansatz (bio-psycho-soziales Modell der Krankheitsentstehung). Auf der biologischen Ebene entspricht unser Verständnis der Krebsentstehung mehr dem einer Naturkatastrophe und ist keine Frage von Schuld oder psychischen Einflussfaktoren. Es gibt keine wissenschaftlichen Grundlagen für das Konzept einer Krebspersönlichkeit.
Auf dieser biologischen Ebene ist Krebs die Folge einer Verkettung von zufällig auftretenden Ereignissen, die über einen langen Zeitraum auftreten, an deren Ende die Diagnose Krebs steht (ähnlich der großen Tsunami, die Folge eines Seebebens waren, welches wieder Folge der sich langsam über viele Jahre aufbauenden Spannung zwischen den Gesteinsmassen war).
Auf der Ebene des Betroffenen (intrapsychischen Ebene) bedeutet die Krankheit eine tiefe Verunsicherung, oft auch einen Vertrauensverlust in den eigenen Körper. Das Selbstverständliche des Gesundseins geht verloren.
Als Betroffener muss man lernen, mit dieser veränderten Situation zu leben.
Diese Arbeit muss geleistet werden in einer Zeit, in der Arzttermine, Untersuchungen (Röntgenuntersuchungen, Blutabnahmen und/oder chirurgische Eingriffe um eine Gewebsprobe für die Sicherung der Diagnose zu gewinnen, ....) eine Vielzahl an neuen, zum großen Teil schwer verständlichen und gleichzeitig ängstigenden Informationen, auf den Patienten einstürzen. Verunsicherung entsteht durch anders lautende oder zum Teil widersprüchliche Informationen eines in der Regel länger dauernden Prozesses. All diese Teile des Puzzles muss der Betroffenen zusammensetzen um wieder ein neues Bild von sich selbst und einem neuen Alltag zu schaffen.
Aber wer spielt schon gerne Puzzle in so einer Situation. Die Spannung zwischen Fallen lassen wollen in die Geborgenheit eines perfekten Gesundheitssystems, einer idealen Familie, und der unfreiwilligen Aufgabe, all das "zu verdauen", zusätzliche Informationen, eventuell "Zweitmeinungen" einzuholen wächst mit der Dauer dieser Phase zwischen Verdacht (das könnte Krebs sein) bis zur Sicherung der Diagnose - es ist z.B. Lymphdrüsenkrebs.
Nach der Diagnose kommt in der Regel rasch die nächste Herausforderung. Welche Therapie ist notwendig; was bedeutet diese Therapie für mich; was sind die Wirkungen und Nebenwirkungen. Der Alltag in dieser Therapiephase ist zu einem erheblichen Teil fremdbestimmt (Therapie, Kontrolluntersuchungen, weitere Therapie, ...).
Während und nach der Therapie kommen die Zwischen- und Abschlussuntersuchungen, die das Ansprechen auf die Therapie klären. "Werde ich gesund, bleibe ich krank, ist es eine chronische Krebserkrankung mit vielen Jahren an Lebenszeit vor mir oder wird die Erkrankung rasch fortschreiten und meine Lebenszeit deutlich verkürzen? Wie wird diese Zeit aussehen, was ist meine Lebensqualität?"
Als Ärzte und Psychotherapeuten ist es eine der eindruckvollsten Erfahrungen, wie viel an Gesundheit in dieser schwierigen Lebenszeit mobilisiert wird - "Wo Not ist, wächst Rettendes auch". Vieles, was als "psychisches Problem" in dieser Situation erlebt wird, ist kein Problem sondern eine adäquate menschliche Reaktion auf eine Lebenskrise, auf die Bedrohung, auf die Anstrengungen und Veränderungen, die wir - zunächst unfreiwillig - aushalten und bewältigen. Verschlimmert wird die Angst, Traurigkeit, Erschöpfung und der Schmerz durch das Gefühl alleine zu sein, niemanden damit belasten zu wollen, Angehörige und Betreuer schonen zu wollen. Diese Gefühle sind aber in den allermeisten Fällen normal und notwendig, gehören angesprochen und geklärt ("Warum bin ich traurig; was macht mir Angst; worauf genau habe ich Hoffnung ...").
Auf einer sozialen Ebene ist das System Familie ebenso mitbetroffen und gehört in den Behandlungsplan einbezogen. Es ist schwer möglich, Kinder und Partner zu schützen, wenn die Spannung, die Symptome genau wahrgenommen werden und durch das Nicht-Klären nun auch etwas Ungewisses, Diffuses, eben nicht Fassbares dazukommt. Auch unsere Partner und Kinder müssen sich auf diese veränderte Wirklichkeit einstellen und müssen Lernen, mit der Krebserkrankung zu leben. Andere soziale Einflussfaktoren sind Armut, Bildung, Verlust des Arbeitsplatzes, ein Mehr an finanziellen Ausgaben, oft ein Verlust an Einkommen.